Osteopathie und Ihre Grenzen
Der Grundgedanke der Osteopathie beruht auf der Voraussetzung, dass eine perfekte Beweglichkeit aller Systeme des Körpers
vorhanden sein muß, um optimal zu funktionieren. Zu diesen Systemen gehören alle Teile des Bewegungsapparates, aber auch die
Nerven, Faszien und Organe, die in einem komplexen Gleichgewicht miteinander zusammenwirken.
Durch Verletzungen, Stress, einseitige Haltung oder Verspannungen, kann dieses Gleichgewicht gestört werden.
Natürlich führt nicht jede Verletzung und Verspannung zu größeren Beschwerden. Der Körper hat eigene Heilmechanismen mit denen er einen
Großteil der im Körper entstehenden Dysfunktionen selbst reguliert oder kompensiert.
Aus der Kompensation vieler kleiner Dysfunktionen
kann es auf längere Sicht zu größeren Beschwerden kommen, wenn der Körper am Ende seiner Kompensationsfähigkeit angelangt ist.
Diese können sich z. B. in Form von Schmerzen, Schwindel oder auch Konzentrationsstörungen äußern.
Das Ziel der Therapie ist es durch regulierende Griffe die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und damit eine verbesserte
Funktion des Körpers zu unterstützen. Durch die Befundaufnahme und die Ertastung der betroffenen Strukturen wird durch gezielte
Grifftechniken versucht die Beweglichkeit und die Durchblutung im Körper zu verbessern und damit die Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen.
Hierfür wird nicht nur der schmerzhafte Bereich isoliert betrachtet, sondern der gesamte Organismus.
Natürlich kann eine osteopathische Behandlung eine geschädigte Struktur oder Narbe nicht beseitigen, ein arthrotisches Gelenk nicht wieder "gesund" machen.
Die Grenzen liegen dort, wo eine strukturelle Schädigung im Gelenk, Gewebe oder Organ vorliegt.
Es ist wichtig zu wissen dass nicht alle Krankheiten durch eine osteopathische Behandlung geheilt werden können.
Dennoch kann eine Therapie durch die Stoffwechselanregung, die Entlastung umliegender Gewebe und damit der Beseitigung
von Kompensationsmechanismen zu Schmerzlinderung und einer besseren Lebensqualität führen.
